Die Claus-von-Stauffenberg-Schule ist gestern in Berlin in der Bayerischen Staatskanzle zum zweiten Mal nach 2010 (1. Platz) vom Bundesinnenministerium mit dem Bundespreis „Helfende Hand“ ausgezeichnet worden. Dieses Mal galt der Preis der „Arbeitsgemein-schaft schulbegleitende Rettungssanitäter-Ausbildun
g im Kreis Offenbach“, einem Koope-rationsverbund der Schule mit dem Eigenbetrieb Rettungsdienst des Kreises Offenbach, der DRK Rettungsdienst Offenbach gGmbH und der Freiwilligen Feuerwehr Rodgau. In der Kategorie „Nachwuchs- und Jugendarbeit zur Förderung und zum Erhalt des Ehren-
amts im Bevölkerungsschutz“ errang die Schule mit ihrer vorwiegend ehrenamtlich betriebenen Rettungssanitäter-Ausbildung unter 144 Kandidaten bundesweit den mit 4.500 Euro dotierten 2. Platz. Dies ist somit der dritte Preis auf Bundesebene, der an die Schuleging. Im September war die Schule bereits auf dem 3.Bundesfachkongress/2. Fachforum IFStar des Deutschen Feuerwehrverbandes in Berlin vom „Feuerwehr-Magazin“ und der Dräger AG ausgezeichnet worden. Im Rahmen einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft absolvieren Gymnasiasten der Rodgauer Oberstufenschule in ihrer Freizeit zunächst ihre feuerwehrtechnische Grundausbildung im Umfang von 130 Unterrichtsstunden. Hierbei unterrichten Feuerwehrleute jeden Freitag-nachmittag die Schüler für bis zu drei Stunden. Die
Heimvorteile: Die Ausbildung findet größtenteils auf dem Schulgelände statt und die Schüler sind unter sich, arbeiten aber mit Original-Einsatzgerät und voller Schutzkleidung. –So sinkt die Hemmschwelle und man lernt sich besser untereinander kennen. Auch die Abnahme der theoretischen und der praktischen Prüfung erfolgt an der Schule durch den Kreisbrandinspektor.
24 neue, bereits ausgebildete Mitglieder konnte die Freiwillige Feuerwehr Rodgau in den
vergangenen 5 Jahren so gewinnen. Das sind aktuell 35 Prozent der Aktiven im Alter zwischen 17 und 25 Jahren innerhalb der Einsatzabteilung. Das Projekt ergänzt so die klassische Nachwuchsgewinnung über die Jugendfeuerwehren. Im Anschluss an die feuerwehrtechnische Ausbildung können sich die Schüler bei fortbestehendem Interesse dann nach dem gleichen Prinzipin weiteren 650 Unterrichtsstunden zunächst zum Feuerwehrsanitäter und schließlich zum Rettungssanitäter qualifizieren. Neben der Reanimation und Defibrilation von Kleinkindern und Erwachsenen stehen ebenso die medizinische Gerätekunde, Kenntnisse aus der Inneren Medizin, Traumatologie und Rechtskunde sowie die Patientenversorgung in Notfällen auf dem Unterrichtsplan. Hierbei
müssen die Schüler beweisen, dass sie sowohl mit Asthma- und Zuckerkranken als auch mit Pneumothorax- und akuten Coronarpatienten umzugehen verstehen. Alle Ausbildungen finden in enger Kooperation mit der Landesfeuerwehrschule in Kassel und dem Regierungspräsidium Darmstadt/Hessischen Sozialministerium statt. Das Projekt
ist Teil der Berufs- und Studieninformationsarbeit der Schule. Das Ausbildungsprogramm verbindet fächerübergreifend und sozialintegrativ allgemein-mit berufsbildenden Ansätzen. Es vereint die Amokprävention mit dem Schulsanitätsdienst und fördert nachhaltig die Persönlichkeitsentwicklung sowie die Bereitschaft, sich bürgerschaftlich zu engagieren. Die Teilnehmer lernen mit Notlagen professionell umzugehen und diese zu meistern. Sie können das Gelernte professionell im Ehrenamt, im Beruf oder auch in der eigenen Familie bei der Pflege einsetzen. Derzeit absolvieren 40 Schülerinnen und Schüler freitagnachmittags und in den Ferien das Ausbildungsprogramm, das bereits seit 2007 besteht und seitdem schrittweise ausgebaut wurde. Die Ausbildungskosten finanzieren sich bislang ausschließlich aus Spenden, Förder- und Preisgeldern. Das Projekt findet nicht zuletzt auch aufgrund des demographischen Wandels mittlerweile landes- und bundesweit Nachahmer.
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