Wir sahen als Darstellender Spielkurs Q2, zusammen mit einigen Schülern aus Q4 am 22.Februar 2019 das Stück “ Mischmasch“ von Israel Zangwill in Frankfurt. Das überwiegende  Amateurteam von Abraham Teuter  im Megalomaniatheater spielte authentisch und mit Verve kurzweilige 2 1/2 Stunden aus dem  echten Leben der Diaspora. Und stellte die Frage, wie jüngere Generationen mit dem Gemisch aus Opfer- Täter- und Mitläuferdasein ihrer Eltern und Großeltern-Generationen umgehen können und ob die Liebe ihnen dabei weiterhilft.

Zangwill war ein bedeutender britischer Schriftsteller und Journalist jüdischer Herkunft, der sowohl den Aufbau des Staates Israel als auch die Ansiedlung von Osteuropäern jüdischer Herkunf/ jüdischen Glaubens in den USA als „Melting pot“/Schmelztiegel unterstützte. Folgerichtig erlebten wir den Protagonisten David zu Beginn des 20.Jahrhunderts im Theaterstück  als Auswanderer infolge von russischen Pogromen, bei denen seine Eltern und Schwester antisemitischen Massemmördern zum Opfer fielen. Seine  große Liebe Vera hat sich als junge russische Adelige ebenfalls in die USA begeben, von den reaktionären und dünkelhaften Eltern getrennt, deren menschenverachtende Haltung gegenüber  anderen  Schichten und Ethnien sie verabscheut. Doch im Zuge der wachsenden und demokratischen Liebe  – Vera hilft David bei seiner klassischen Musikkarriere vom ‚Fiedler im Ghetto‘ bis in die Konzertsäle – entdecken beide, dass Veras Vater der Mörder von Davids Eltern ist.

Daher blieb es tiefsinnig und spannend bis zum Schluss, der mit einem Kuss zwischen dem Liebespaar  einen Ausblick bot auf ein neues Leben mit Erinnerung und Trauer, Fröhlichkeit und Verantwortung.

DSK/Frau Dr. Gödeke

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