Am Donnerstag, dem 9.6.22, fand in der 5./6. Stunde ein Hörsaalvortrag im Rahmen der Reihe „Menschenrechte und Kultur“, diesmal zum Thema „Judentum in Deutschland“, statt.

Abraham Teuters Beitrag spannte einen Bogen über den Antijudaismus des Christentums und die Provokation, die die eigenständige Kultur und Gemeinschafts- Religion des Judentums jahrhundertelang für Majoritätsgesellschaften in Europa darstellte, zur besonderen und fruchtbaren deutsch- jüdischen Verbundenheit im 19. Jahrhundert, über den autoritären und faschistoiden Charakter der NS- Zeit im 20.Jahrhundert und die Judenfeindlichkeit, die damalige Hörigkeit der Menschen gegenüber dem Obrigkeitsstaat, die rassistisch orientierten Brandanschläge und antisemitischen Angriffe auf Synagogen in der Gegenwart und über die nötige Gegenwehr und aktuelle Bereitschaft zur Autonomie von uns allen gegen Fremdenhass. Sein Beitrag wurde mit Fragen und Interesse von den Schülerinnen und Schülern begleitet.

Hier der Originalbeitrag zum Vortrag:

Wir haben das Jahr 2022/5782 und erinnern und beleben über 1400 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Referent ist Abraham Teuter, ehemaliger Verleger des Alibaba-Verlags, ehemaliger Lehrer und jetziger Leiter des Megalomania-Theaters in Frankfurt.

Über Jahrzehnte hat das Ehepaar Teuter zusammen israelische, polnische und deutsche Autoren, etwa Esther Kreitmann, die Schwester des Nobelpreisträgers Isaac B. Singers, Abraham B. Jehoschua, Erich Fried oder Franz Kafka verlegt, zusätzlich auch Kinderbücher,Lyrik, Sachbücher.

Aus Schulen und Unis, auch aus der Claus von Stauffenberg-Schule, zog es immer wieder  Amateurtheaterspieler  auf die Bühne Abraham Teuters, wo  ebenso professionelle Künstler sowie Studenten mitspielen oder Ensemblemitglieder des Kammerspiels Frankfurt auftreten. Vom Elternhaus aus kennt Abraham Teuter die jiddische Sprache, denn sein Vater konnte es noch ins Englische/Deutsche übersetzen.

Das Megalomania-Theater in Frankfurt Oberrad ist auch eine Kooperation zwischen Generationen, eine Brecht-Entdeckungsquelle und Teil der Gedächtniskultur der Shoa/des Holocaust. Dabei sprudelt hier eine lebendige Mix-Mischung der Gegenwart.

(Text und Fotos: Frau Dr. Gödeke).

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